Grosse Teile der Welt wollen weg von fossilen Brennstoffen und setzen dabei unter anderem auf Biogas und Biomethan. Europäische Biogasanlagen produzieren bereits ca. 22 Mrd. m3 an Biogas und Biomethan, und die European Biogas Association (EBA) rechnet damit, dass sich diese Menge bis 2050 in etwa verfünffachen wird, auf bis zu 167 Mrd. m3. Mehr Biogas bedeutet allerdings auch deutlich mehr flüssige Gärreste. Da stellt sich die Frage: Wohin damit?
Verwendung von Gärresten als Kompost und organischer Dünger
In Biogasanlagen entstehen feste und flüssige Gärreste, für die eine Lösung benötigt wird. Feste Gärreste werden typischerweise zu Kompost verarbeitet, flüssige Gärreste werden auf die Felder gebracht. Bei kleineren Biogasanlagen ist das meistens kein Problem, da die flüssigen Gärreste als Dünger auf Feldern in der Umgebung ausgebracht werden können. Wenn das nicht möglich ist, sind Lagerung und Transport zu weiter entfernten Feldern mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Je grösser die Biogasanlage und damit das Volumen an Gärresten, umso grösser wird die Herausforderung.
Grosses Volumen durch hohen Wasseranteil
Das Problem der flüssigen Gärreste: Mit durchschnittlich vier bis sechs Prozent Trockenmasse bestehen sie zum grössten Teil aus Wasser, das man mitlagern und vor allem -transportieren muss. Je mehr Wasser man den flüssigen Gärresten entziehen kann, umso einfacher werden Lagerung und Transport. Das wäre bspw. mittels Eindampfung möglich. Dann entsteht ein cremiges Konzentrat, das allerdings eine so hohe Nährstoffdichte aufweist, dass man es nicht einfach auf die Felder bringen kann. Man müsste es vor dem Ausbringen mit Wasser verdünnen, was logistisch und wirtschaftlich unsinnig wäre. Daher führt diese Variante nicht wirklich zum Ziel.
Flüssige Gärreste kann man zu Düngergranulat trocknen
Gerade bei grossen Mengen an flüssigen Gärresten lohnt es sich, ihnen nicht nur einen Teil des Wassers zu entziehen, sondern sie tatsächlich zu trocknen. SWISS COMBI hat gemeinsam mit Arnold + Partner ein Verfahren entwickelt, um flüssige Gärreste zu einem streu- und lagerfähigen, organischen Düngergranulat zu verarbeiten.

Düngergranulat aus flüssigen Gärresten
Unsere ecoFertiliser Fabrik (eFF) kombiniert einen Vakuum Eindampfer von Arnold + Partner mit unserem ecoDry Trommeltrockner. So wird aus den flüssigen Gärresten zunächst ein cremiges Konzentrat (Eindampfer) und anschliessend ein Düngergranulat (ecoDry) – und das auch noch äusserst energieeffizient.
Energieeffiziente Trocknung durch Wärmerückgewinnung
In der eFF werden beispielsweise aus rund 28t flüssigen Gärresten knapp 2,6t Düngergranulat – pro Stunde! Und mit einem Wärmebedarf von weniger als 300 kW/t Wasserentnahme ist unsere Lösung um ein Vielfaches effizienter als herkömmliche Trocknungsverfahren, die mehr als dreimal so viel Wärme für die Wasserverdampfung benötigen.

Beispiel Wärme- und Massenbilanz der ecoFertiliser Fabrik von SWISS COMBI
Möglich wird das zum einen durch den ohnehin auf hohe Effizienz ausgelegten ecoDry und den Vakuum-Eindampfer, zum anderen durch die Rückgewinnung von Wärme. Dabei wird die Abwärme des Trommeltrockners ecoDry für den Vakuum-Eindampfer genutzt.
Übrigens, das heisse Wasser, das beim Eindampfen entsteht, könnte ebenfalls noch verwendet werden, bspw. um Gärtanks oder Gebäude zu heizen – oder für einen Bandtrockner, der dann auch noch die festen Gärreste trocknet.
Flüssige Gärreste zu trocknen rechnet sich
Flüssige Gärreste zu trocknen kann sich gleich auf mehreren Ebenen lohnen:
Anstatt für die Feldausbringung der flüssigen Gärreste zu bezahlen, kann man das Granulat als organischen Dünger verkaufen und so eine zusätzliche Einnahmequelle erschliessen.
Das Granulat ist einfach lagerfähig und hat ein viel geringeres Volumen als flüssige Gärreste. Dadurch spart man sich grosse Lagertanks und Tank-Lkw.
Bei der Feldausbringung von flüssigen Gärresten entsteht unter anderem Lachgas, ein stark wirkendes Klimagas. Dies wird beim Granulat vermieden. Durch weniger Transportfahrten entstehen ausserdem weniger CO2-Emissionen, was sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt und dadurch ggf. zu geringeren Kosten oder sogar zum Erhalt von Kompensationszahlungen führen kann.

Business Modell ecoFertiliser Fabrik
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